Nach unserem kurzen Abstecher auf die Westfjorde zieht es uns weiter Richtung Nordisland. Dafür nehmen wir die Küstenstrasse bis zur Halbinsel Vatnsnes und lassen uns wieder von der wunderschönen Natur beeindrucken. Hier mal ein Halt, da mal einer, man kann gar nicht genug davon kriegen.
Auf der Halbinsel, besser gesagt in Hvammstangi angekommen stärken wir uns erstmal in einem süssen kleinen Café. Dann nehmen wir die Runde um die Insel in Angriff, diese hat nämlich so einiges und auch tierisches zu bieten. Als erstes kreuzt der riesige Fels Ánastaðarstapi unseren Weg, diesen sieht man aber nicht etwa von der Strasse aus, nein man steigt über einen Schafszaun und läuft runter an die Küste. Weiter auf der Route kommt mein persönliches Highlight des Tages: ein erster Aussichtspunkt um Robben zu beobachten! Und tatsächlich, da liegen sie auf einer kleinen Insel, räkeln sich in der Sonne, schlafen tief und fest oder planschen im Wasser. Mega! Ein paar Kilometer weiter dann der nächste Aussichtspunkt, da noch viele mehr. Mit dem Feldstecher ausgerüstet (danke Erich!) stehen wir da und beobachten diese lustigen Tiere. Als wir uns wieder losreissen können geht die Fahrt weiter auf die Ostseite der Halbinsel, geradewegs zum Hvítserkur, was so viel wie «weißer Kittel» heisst, da er durch Vogelexkremente weiss gefärbt ist. Dieser mächtige Basaltfels ragt 15 Meter mitten im Wasser, resp. bei Ebbe fast im schwarzen Sand, in die Höhe. Einer isländischen Sage nach soll es sich bei dem Felsen um einen Troll handeln, der von der Sonne versteinert wurde, als er das Kloster Þingeyrar mit Steinen bewarf. Fertig mit Sightseeing, jetzt brauchten wir noch was zwischen die Zähne und sind deshalb noch zum Einkaufen, bevor wir unser wunderschönes Cottage mit herrlicher Aussicht vom Esstisch, dem Bett, ach eigentlich von überall her, bezogen haben.
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Unser heutiger Tag war gespickt mit isländischen Traditionen (zumindest ein paar davon). Begonnen haben wir unseren Tag nämlich mit einem Skyr (ja, ich werde das glaube ich in der Schweiz weiterführen, wenn ich genau diesen Skyr finde).
Gut gestärkt und die Badesachen im Gepäck sind wir auf in Richtung Ostküste der Westfjorde. Unser Ziel: Krossneslaug. Unser Weg dahin (ich muss hier vielleicht noch bemerken, dass diese Strassen wie wir sie hier befahren haben (siehe Fotos), sogenannte Second Roads sind, das heisst sie werden unterhalten und sind neben der Ringstrasse die wichtigsten Strassen um von A nach B zu kommen) bot uns wunderschöne Landschaften und auch das typisch isländische Wetter auf den Westfjorden (Sonne, Nebel, Wind, Sonne, Nebel). Auch ein paar Wasserfälle, wie zum Beispiel der Djupavikfoss, kreuzten unseren Weg. Dieser Wasserfall liegt oberhalb der Ortschaft Djupavik, wo früher mal eine Hering Fabrik stand und heute als Kunstausstellunghalle dient (wer hier her fährt um sich Kunst anzuschauen hat den ganzen Tag nicht besseres zu tun, die Fabrik/der Ort befindet sich nämlich irgendwo im nirgendwo). Am Ziel angekommen haben wir uns schon auf unser wohlverdientes und warmes Bad im Krossneslaug gefreut. Das Wetter passend rau und windig lockte gleich noch mehr ins warme Wasser, was direkt von einer warmen Quelle in den Hot Pot geführt wird. Um eine weitere isländische Tradition zu erwähnen: bevor man in Island in einen Hot Pot steigt (egal welchen) wird einmal komplett mit Seife geduscht und dann erst in den Badeanzug und den Hot Pot gestiegen. Nach gut 40 Minuten waren wir nicht nur schrumpelig, sondern auch aufgewärmt und haben den Rückweg in Angriff genommen. Nach einem sehr kleinen und nicht besonders sättigenden Frühstück haben wir unsere Koffer wieder in den Wagen geschmissen und sind in Richtung Westfjorde aufgebrochen.
Bevor uns die Strasse durch wunderschöne Landschaften führen konnte wollten wir noch 3 Wünsche loswerden. Dafür sind wir auf den Helgafell «gestiegen». Damit sich die Wünsche erfüllen müssen 3 Regeln eingehalten werden: 1. Gestartet wird beim Grab der Gudrun Osvuifursdottir, 2. Auf dem ganzen Weg nach oben, bis man seine Wünsche in den Osten richten konnte, wird kein Wort geredet oder zurückgeschaut, 3. Die Wünsche dürfen keinem verraten werden. Da unser Frühstück nicht sehr gross ausfiel konnten wir nicht anders als einen Zwischenstopp in der Erpsstaðir Creamery einlegen. Dort haben wir uns ein Vanilleeis, eine Schokomilch und feinen Skyrkonfekt für später gegönnt. Wahrscheinlich wiederhole ich mich in meinen Worten, wenn man sie mit denen für die Beschreibung der Landschaft in Skandinavien vergleicht, aber diese Landschaft hier ist einfach atemberaubend, schon der Anblick aus dem Auto beruhigt einen und man fühlt sich angekommen (vorausgesetzt man erfreut sich genau so sehr an der Landschaft und dem «Nichts» wie ich es tue). Um nicht am nächsten Tag wieder alles zurückfahren zu müssen, haben wir uns entschieden sofort noch zum Dynjandi zu fahren. Die Fahrt dahin überzeugte mit schönen Küsten, Fjorden und Hochebenen. Das letzte Stück führte uns durch eine von uns so schön genannte Mondlandschaft; Geröll soweit das Auge reicht. Schon von weitem konnte man den Wasserfall erkennen. Am Punkt des freien Falls ist er 30 Meter breit und erreicht unten eine Breite von 60 Metern. Von der einen Mondlandschaft sind wir für den Weg zu unserem Airbnb direkt in die nächste, wobei wir diese als noch verlassener bezeichnen würden. Ausser unserem 4x4 Mini-Jeep und uns war da oben nämlich nichts, und das eine ganze ¾ Stunde lang. Als unsere Strasse wieder auf eine asphaltierte mündete kamen wir wieder in den Genuss von wunderschönem Grün, lila Blumen, Tälern und kleinen Wasserfällen links und rechts. Das letzte Stück bis zu unserem Häuschen (das Häuschen hat auch einen historischen Hintergrund: der berühmteste Poet Islands, Steinn Steinarr, hat hier nämlich gelebt, in einem kleinen Café kann man in seinen Büchern stöbern und ein Stück Kuchen von Siggi geniessen) mussten wir aber wieder über Stock und Stein. Nach einer warmen Mahlzeit und Dusche sind wir auch heute wieder müde ins Bett gefallen. Nach dem wir mit 40 Minuten Verspätung in Zürich und nur 10 Minuten Verspätung in Island (im dichten Nebel) gelandet sind, haben wir uns erstmal auf die Suche nach unserer Autovermietstation gemacht. Wie sich rausgestellt hat, gibt er hier so viele Anbieter, dass es einen extra Shuttle gibt, der alle anfährt. Während wir auf den nächsten Shuttle gewartet haben, haben wir schnell gemerkt, hier weht ein anderer Wind als in der Schweiz, ein ziemlich kalter.
Das Auto gepackt ging es dann los in Richtung erstes Airbnb. Unterwegs haben wir einen ersten Halt gemacht um zu sehen, wo diese ganzen Isländer denn so Fussball spielen. Natürlich nicht alle im Akranesvöllur Stadion, aber dieses glänzt mit einer besonders schönen Aussicht aufs Meer. Ganze 1000 Zuschauscher finden sich hier bei einem Fussballspiel ein, bei 6500 Einwohnern ist das eine beachtliche Zahl. Weiter führte uns die Ringstrasse dann zur Abzweigung auf die Halbinsel Snæfellsnes. Ganz ohne Zwischenstopp ging es dann doch noch nicht ins Bett, ein Abstecher führte uns nämlich noch zum Kirkjufellsfoss hinter welchen sich der Namensvetter Kirkjufell empor hebt. Auf dem Weg dahin sind wir durch ein Dorf, welches gerade das Good Moment Town Festival gefeiert hat und dazu einen lustigen Brauch führt, jedes Quartier hat eine eigene Farbe, in welcher die Strassenlaternen, Gartenzäune und Häuser geschmückt werden und auch die Einwohner selber gehen in dieser Farbe gekleidet zum Fest. Müde vom langen Tag (in der Schweiz war es schliesslich schon zwei Stunden später) sind wir nach einer Dusche ins Bett gefallen. |