Unseren letzten Tag haben wir in der isländischen Hauptstadt verbracht. Nachdem die Koffer wieder gepackt waren, Wanderschuhe und –hosen auch verstaut und wieder Jeans an, sind wir los in die Stadt.
Nach einem kurzen Check-in haben wir unser Auto in der Stadt parkiert und sind zu Fuss los. Da die Stadt nicht allzu gross ist und auch nicht sehr viel zu bieten hat waren wir relativ schnell durch. Wir haben das Stadthaus, das Parlamentsgebäude, das älteste Haus Reykjaviks, das Saga Museum und den alten Hafen gesehen. Unsere Tour haben wir mit einem Mittagessen an der Sonne (wir hatten heiss, aber auch nur, weil wir an windgeschützter Stelle sassen) unterbrochen und mit einem leckeren isländischen Abendessen abgeschlossen. Morgen geht es früh raus da wir auch noch das Auto wieder abgeben müssen. Ortszeit 10:50 Uhr geht es dann wieder in Richtung Zürich.
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Unser erstes Ziel schloss sogleich den Kreis unserer Wasserfälle, die wir sehen müssen: der Gullfoss. Der Gullfoss, Goldener Wasserfall, hat seinen Namen wahrscheinlich daher, dass abends oft Abendröte auf das Gletscherwasser fällt und so zur Namensgebung inspiriert hat. Eine andere Geschichte erzählt, dass der Bauer Gýgur, der Gold besass und keinem vererben wollte, eine Kiste voll Gold in den Wasserfall warf. Er fällt über zwei Kaskaden total 32 Meter in die Tiefe und hat eine Wahnsinns Wassermenge (im Schnitt 109m3/s).
Weiter ging es dann zum Geysir und seinen Kollegen, welchen er auf der ganzen Welt seinen Namen weitervererbt hat. Der Grosse Geysir selber ist seit 800 Jahren aktiv, war aber seit 1916 nicht mehr wirklich aktiv. Ein einziger Ausbruch wurde im Jahr 2000 registriert, welcher durch ein Erdbeben verursacht wurde. Sein kleinerer Freund «Strokkur» ist dagegen einiges aktiver und bricht alle 8 – 10 Minuten aus. Man steht dann so da mit der Kamera auf dieses Loch fixiert und wartet und wartet (der Arm fällt schon fast ab) und dann innerhalb von ein paar Sekunden kommt da eine Fontäne rausgeschossen (im Vergleich zum Grossen Geysir, der bis zu 80 Meter in die Höhe ragen kann, fällt der Strokkur mit seinen 25 – 30 Metern eher klein aus). Nichts desto trotz, haben wir uns auch das Heisswasserloch vom Grossen Geysir angeschaut und sind dann aber wieder weiter. Zufälligerweise sind wir auf dem Hinweg an einer Empfehlung vorbeigefahren, welche wir für den Rückweg im Hinterkopf behalten haben und so bei Friðheimar Halt gemacht. Hier findet man eine riesige Tomatenfarm vor. In einem grossen Gewächshaus sind unzählige Tomatensträucher und ein kleines Restaurant zwischen den Sträuchern, in welchem man alles mit Tomaten bekommt. Was wir gegessen haben war ein Traum, so einfach, aber so gut: eine Tomatensuppe, die beste, die ich je gegessen habe!😍 Dazu haben wir ein Tomatenbier genossen und uns zum Dessert ein Tomateneis und –cheesecake gegönnt, saumässig lecker sag ich euch. Auf dem Weg zurück zur Unterkunft haben wir unser Auto mal etwas gründlicher gewaschen und auch von Innen mal durchgewischt. Zurück im Apartment haben wir uns überlegt wo wir essen wollen und haben uns gedacht, wenn es gestern so gut war, wieso was Neues ausprobieren. Also sind wir nochmal ins selbe Restaurant und haben wieder sehr gut gegessen. Morgen geht es noch zum Kurz-Städtetrip nach Reykjavik. PS im Voraus (gibt leider keinen Gegenausdruck): Nun haben es auch alle Bilder vom Tag 10 noch in die Galerie geschafft und auch den Tag 11 habe ich nachholen können, dieses WLAN in den Hotels war also gar nichts…)
Nur leider nicht so warm, dass man sich mit Tuch und Schirm hätte hinlegen können. Trotzdem war der Strand bei Dyrhólaey wunderschön anzuschauen mit seinem schwarzen Sand als Kontrast zum blauen Meer. Vom gefroren Wasser sind wie wieder über zum fliessenden und haben zuerst den Skógafoss besucht. Steht man nah genug am 62 Meter in die Tiefe fallenden Wasser, braucht man nur das Shampoo mitzunehmen und kann ohne Probleme duschen (gottseidank sind unsere Schuhe und Kleider wasserfest). Er liegt, wie der nächste Wasserfall unterhalb des Gletscherschildes Eyjafjallajökull, wo auch der berühmte Eyjafjallajökull Vulkan liegt, der 2010 ausgebrochen ist und den gesamten Flugverkehr lahmgelegt hat. Der zweite Wasserfall, Seljalandsfoss, ist nicht nur 4 Meter höher, nein man kann ihn sogar einmal umlaufen. Was einem am Anfang versprochen wird (man wird nicht nass wenn man hinter dem Fall bleibt) können wir so zwar nicht unterschreiben, trotzdem ist der Wasserfall wunderschön. Unser nächster Unterkunftsstopp, der letzte vor Reykjavík, für die nächsten zwei Nächte liegt bei Hella. Von hier aus werden wir morgen nochmals zwei der berühmten Attraktionen erkunden, bevor wir uns dann die Hauptstadt anschauen werden. Nach einem Frühstück im Hotel haben wir uns weiter die Südküste voran gearbeitet. Unseren ersten Stopp haben wir am Diamond Beach beim Jökulsárlón (auf den Komme ich später nochmal zurück). An diesem Strand liegen kleinere und grössere Eisstücke vom Gletscher Vatnajökull, welche in der Sonne wie kleine Diamanten glitzern, sieht wirklich schön aus!
Weiter sind wir dann in den Skaftafell-Nationalpark, wo wir einen Spaziergang durch einen kleinen Teil des Parks zum Svartifoss gemacht haben. Bevor wir uns dann zurück ins Eis begeben haben, haben wir erstmal im neuen Hotel eingecheckt und alles bereit gelegt, damit wir nach unserem Auslug direkt zum Abendessen können. Nun zu unserem Auslug: Wir wollten uns einen Teil des Vatnajökull Gletscher ansehen, er nimmt doch immerhin 8% von Island ein und ist der grösster Gletscher Europas. Dafür sind wir zum Jökulsárlón gefahren. Der Jökulsárlón ist eine Gletscherlagune, in welcher Eisblöcke (und wie man in der Galerie sieht auch Lebewesen) der Breiðamerkurjökull-Gletscherzunge schwimmen und durch einen kurzen Wasserlauf ins offene Meer fliessen und zuerst vielleicht am Diamond Beach Halt machen. Markus, unser Bootsmann, führte uns mit dem Zodiac 8 Kilometer in die Gletscherlagune rein und erzählte uns einiges über den Gletscher und auch Vulkane. Der Gletscher schmilzt ganze 200 Meter im Jahr, der Grossteil ist aber allein in den letzten 20 Jahren weggeschmolzen, da haben wahrscheinlich ein Beispiel für die Klimaerwärmung vor uns. Die Eisblöcke variierten in Grösse und Alter, wir haben zum Beispiel einen Eisblock gesehen, der gerade mal vor 4 Stunden abgebrochen war und schon fast am anderen Ende der Lagune war, einen anderen haben wir gesehen, der vor 1 Woche abgebrochen ist, sich aber nicht mehr bewegt hat, weil sie davon ausgehen, dass er so tief ist, dass er auf Grund gelaufen ist und deshalb nicht weitertreibt. Das was wir an der Oberfläche nämlich sehen sind nur 10% vom ganzen Block. Nach diesem spannenden und auch kalten Ausflug haben wir uns bei einem Abendessen und einem Tee an der Bar aufgewärmt und sind dann ins Bett. Nur ist es da nicht wohlig warm, sondern immer kälter! Nach dem wir wiedermal unsere sieben Sachen in den Koffer gepackt und das Auto beladen hatten, haben wir uns auf den Weg in Richtung Süden und Gletscher gemacht. Die Landschaft zeigte sich wieder einmal von einer ganz neuen Seite, wo bisher die Bäume fehlten, waren sie nun über Übermass zu finden, zumindest zu Beginn. Durch Nebel (wir haben kaum unsere Motorhaube gesehen und mussten eine steile Überlandstrasse den Berg hinunter) und Sonne, sind wir an zahlreichen kleineren, versteckten Wasserfällen vorbei bis wir wieder an die Küste gelangt sind.
Dort konnten wir, wie im Süden so üblich, verschiedene, nicht badetaugliche, Strände sehen. Diese machten zum Sonnen und Baden zwar nicht unbedingt an, aber ihre Weite und der schwarze Sand/Kies war trotzdem atemberaubend. Nach ein paar weiteren kurvigen Strassen sind wir dann schliesslich in unserem Hotel bei Höfn angekommen und können uns mal wieder richtig verwöhnen lassen oder einkaufen zu müssen oder sich um sonst etwas kümmern zu müssen. Von unserer Suite (ja sie ist gross, aber von Luxus wollen wir hier nicht sprechen, vor allem haben wir sie nicht absichtlich gebucht, sondern mussten sie buchen, weil sonst nichts mehr frei war) haben wir einen perfekten Blick auf die Gletscherzungen des Vatnajökull, welche am Abend sogar schön von der Sonne beleuchtet wurden. Den heutigen Vormittag haben wir gemütlich angehen lassen und sind etwas in unserem gemütlichen kleinen Cottage gehockt. Am Nachmittag haben wir uns dann, dick eingepackt, auf den Weg nach Húsey gemacht, wo ich mir einen kleinen Mädchentraum erfüllen konnte: ein Ausritt auf einem Island-Pony am Strand.🥰
Drei super liebe Reitergirls aus Deutschland haben uns in Empfang genommen und erklärt, das noch zwei weitere Familien dabei sein werden und wir deshalb nur eine gemütliche Schrittrunde machen werden, das war für Martin super angenehm, mir haben sie aber versprochen ich dürfe dann noch einen Galopp und auch endlich mal einen Tölt machen. Martin bekam einen süssen, zahmen, weissen Isländer und ich musste meine süsse Dame «Ævintýri» erstmal aus dem Nebenraum holen, weil die arme zu den rangniedrigsten gehört und deshalb nicht sehr wohl fühlt, wenn sie so frei unter den anderen in der engeren Reithalle stehen muss. Das habe ich dann auch gut auf dem Ausritt gemerkt, wenn andere zu nahe aufgeschlossen haben, wurde sie ganz unruhig. Unser Ausritt führte uns quer über Wiesen direkt zu den Flüssen wo unsere Freunde die Robben auf uns warteten und ganz nah ans Ufer schwammen. Ganz neugierig haben sie immer wieder die Köpfe aus dem Wasser gestreckt und uns zugesehen. Der Fluss ist perfekter Rückzugsort für die Robben, weil die Flusseinmündung so schmal ist, dass ihre natürlichen Feinde nicht eindringen können, sie selber können über die schwarzen Sandbänke robben. Nach einem kurzen Zwischenstopp, durfte ich dann mit einer der drei Mädels zum Strand und einen super coolen Galopp im schwarzen Sand hinlegen. Auch das Tölten war super, meine Ævintýri ist eine Naturtölterin und deswegen fühlte sich das an wie auf einem bequemen Sofa. Zurück am Stall haben wir uns von allen verabschiedet und durften dann noch zusammen mit dem Sohn der Bäuerin eine Baby-Robbe anschauen gehen, die in einem kleinen Teich bei ihnen lebt. Jedes Jahr haben sie ca. 2-3 kleine Robben, die sie am Strand finden, bei sich im Teich. Diese süsse Robbe wurde im Mai geboren und wird nun im August wieder in die Robben Herde ausgesetzt, wo sie dann wieder in freier Bahn leben kann. Auf dem Ausritt haben wir eine nette Schweizer Familie kennengelernt, die mit ihren 3 Söhnen 3 Wochen auf Island verbringt. Da sich rausstellte, dass sie in dem Hotel wohnen, in welchem wir anschliessend essen gehen wollten, haben wir kurzer Hand entschlossen zusammen zu Abend zu essen. Lustigerweise werden sie morgen im selben Hotel übernachten wie wir, man sieht sich ja bekanntlich immer zwei Mal im Leben, jetzt halt zwei Mal hintereinander.😉 Nach dem wir einen Tag auf dem Wasser verbracht haben, haben wir uns heute das Wasser wieder von weitem angeschaut.
Unser Ziel waren die 3 Wasserfälle im Jökulsá à Fjöllum. Der unterste der 3 Fälle ist der Hafragilsfoss. Ihn kann man herrlich von oben mit Blick über den ganzen Canyon beobachten und hört trotzdem sein Wasser rauschen. Etwas weiter oben dann die «Touristenattraktion»: der Dettifoss. Er ist der grösste Wasserfall im Nordosten Islands und mit seinen Wassermassen und 44 Meter Höhe auch der leistungsstärkste Wasserfall Europas und damit auch nur knapp vor unserem Schweizer Rheinfall.😉 Wenn man neben ihm steht hört man kaum sein eigenes Wort, so viel Wasser kommt hier runter. Noch ein Stück weiter oben beginnt quasi der Wasserfall Lauf, nämlich mit dem Selfoss, respektive kann man hier schon fast in Mehrzahl von den Selfossen sprechen. Dieser Wasserfall verteilt sich nämlich über eine beachtliche Breite über mehrere Kaskaden. Auf unserem Weg in Richtung Osten haben wir dann wieder die verschiedensten Landschaften durchquert, von der Mondlandschaft, wo ausser Stein nichts weiter zu sehen ist, bis hin zu grünen Wiesen mit kleinen und auch grösseren Bächen, alles war dabei. Nun sitzen wir gemütlich in unserem kleinen Cottage, mitten im Grün, umgeben von Heuballen und Pferdeweiden, und geniessen den schönen Abend. Unser Plan für heute stand schnell fest: wir wollen unser Repertoire in Sachen Wale erweitern und uns ein weiteres Mal auf das Abendteuer Walbeobachtung begeben.
Dafür haben wir eine, verhältnismässig, kurze Autofahrt ins kleine Fischerdörfchen Húsavík auf uns genommen. Die Sonne meinte es auch gut mit uns und zeigte sich immer mehr von ihrer schönen Seite. Dort angekommen, haben wir uns erstmal angemeldet, unsere sieben Sachen in den Rucksack gepackt und sind ab zu Sæborg, unserem Schiff. Empfangen wurden wir durch einen netten Briten und die beiden Kristians, wo von uns einer einen schicken Overall in die Hand gedrückt hat (um welchen wir auch sehr froh waren). Overall montiert ging es auch schon los. Unweit der Küste dann auch schon die erste Rückenfinne in Sicht: ein Zwergwal! Dieser, eher kleine (ca. 9 Tonnen und 10 Meter lang), Wal zeigt eher selten einen Blas, welcher aber durchaus gerochen werden kann, wenn man nahe genug dran ist, da etwas faulig riecht. Auch beim Abtauchen zeigen sie nie ihre Fluke, weil sie in einer Rollbewegung abtauchen, bei der man lediglich die Finne sieht. Nach der ersten Sichtung ging es erstmal weiter raus aufs offene Meer, wo wir uns etwas in Geduld üben mussten. Dafür hat sich das Warten gelohnt, ganz nah und riesen gross zeigten sich uns über eine Zeit verteilt gleich 4 Buckelwale! So nah konnten wir die Pottwale auf den Lofoten nicht sehen, echt wahnsinnig! Buckelwale erreichen stolze 15 Meter Länge und werden 25 bis 30 Tonnen schwer. Im Vergleich zum Zwergwal ist ihr Blas gut erkennbar, da er bis zu 3 Meter hoch sein kann. Ausserdem zeigen diese schönen Tiere vor jedem Abtauchen ganz elegant ihre Fluke, mega! Glücklicherweise sind die Buckelwale seit 1966 geschützt und ihre Population scheint sich etwas zu erholen. Auf dem Weg zurück zum Hafen, gerade kurz bevor die Mannschaft heisse Schokolade und Zimtrollen verteilen wollte, zeigte sich noch kurz ein Schweinswal. Dieser ist noch mal kleiner (etwas kleiner und etwas schwerer als ich es bin) als der Zwergwal und sehr scheu, deshalb haben wir ihn auch nur kurz gesehen und konnten ihn nicht fotografieren. Wieder zurück an Land haben wir uns noch das Wal Museum angeschaut, in welchem ein Blauwal-Skelett ausgestellt ist. Der 25 Meter lange Blauwal, dem dieses Skelett gehört, ist im Sommer 2010 an der Küste von Skagi gestrandet. Was ich gestern über Akureyri noch vergessen hatte zu erwähnen: alle Ampeln der Stadt zeigen bei Rot ein schönes Herz an. Diese stammen aus der Zeit der Bankenkrise im Jahr 2008, als der isländische Staat fast bankrott ging und sollten die Menschen an das erinnern, was wirklich zählt. Ich finde das könnte man weltweit so einführen. 😍 Das war wieder ein erfolgreicher und schöner Tag, morgen geht es ein Stück weiter östlich. Noch einmal die schöne Aussicht genossen, die Koffer gepackt und los ging es in Richtung Akureyri. Einen kurzen Stopp haben wir bei Glaumbær eingelegt, da wir gestern keine Zeit mehr dafür hatten. Glaumbær ist ein altes Kirchendorf, wo die Häuser aus Torf gebaut wurden.
Da wir dann viel zu schnell am eigentlichen Ziel waren und unser neues zu Hause noch gar nicht hätten beziehen können, haben wir uns entschieden ein Stück weiter zu fahren und uns ein paar Naturspektakel dieses Islands anzuschauen. Erster Stopp: Goðafoss. Dieser Wasserfall ist einer der bekanntesten Wasserfälle Islands und ist mit seinen 158 Meter Breite doch beachtlich. Besonders hoch ist er mit seinen 11 Metern Höhe, die er in die Tiefe fällt nicht, aber trotzdem wunderschön wie er durch 3 Felsen unterbrochen in dieser Breite hinunter fällt. Passend zum 1. August haben wir uns dann aber den eher heissen und funkenden Spektakeln dieses Landes gewidmet. Den nächsten Stopp haben wir beim Krafla. Seit 1977 nutzt man hier die geothermische Energie mittels zweier Geothermalkraftwerke, eindrücklich wie hier von weitem alles dampft wie im Kochtopf. Weiter ging es dann am Hverarönd, einem der bekanntesten Hochtemperaturgebiete Islands, auf Deutsch auch «der Ort an dem die faulen Eier aufbewahrt werden». Beim Aussteigen denkt man noch «das ist gar nicht so schlimm!», kaum ist man aber zwischen den brodelnden Schlammlöchern dringt der Schwefelgeruch auf direktem Weg in die Atemwege und man muss sich kurz zusammenreissen. 🤢 Gesehen haben sollte man es aber trotzdem mal, vielleicht aber besser mit Wäscheklammer auf der Nase. 😉 Weg von der schlechten Luft hin zu guten Aussichten und einem vorzeigbaren Vulkan für den 1. August. Zum krönenden Abschluss haben wir den Hverfell bestiegen. Dieser Tuffring bildete sich vor ca. 2500 Jahren durch gewaltige Wasserdampfexplosionen als heisses Magma auf Grundwasser stieg. Der Ring hat einen Durchmesser von ca. 1 Kilometer und kann einmal umlaufen werden, sowas lässt einen schon ganz schön staunen, wenn man einmal rum läuft. Erschöpft von den ganzen Explosionen und Gerüchen sind wir in unser neues Airbnb direkt am Hafen von Akureyri eingezogen und haben uns das erste Mal in diesen Ferien im Restaurant bekochen lassen. Nach einer angenehmen Nacht in unserem schnuckligen Cottage, haben wir ausgiebig gefrühstückt und überlegt was wir an diesem, so sonnigen und warmen, Tag unternehmen sollen. Wir entschieden uns mal nach Sauðárkrókur zu fahren, von wo aus man auf eine Vogelinsel namens Drangey fahren kann.
Dort angekommen suchten wir erstmal verzweifelt nach dem Tour-Anbieter und gelangten stattdessen auf eine nette Strasse, wie wir sie bereits kennen, von wo aus wir einen super Blick auf genau diese Insel bekommen konnten. Wieder zurück im Dorf sind wir einfach mal zur Touristeninfo gefahren um uns zu erkundigen. Diese nette junge, aus Deutschland ausgewanderte, Dame erklärte uns, dass das Schiff normalerweise um 10 Uhr morgens ablegt, da aber die Nachfrage heute besonders gross gewesen sei, wird um 14 Uhr noch eine zweite Tour starten. Man muss hier vielleicht anfügen, dass es sich nicht um ein riesen Schiff handelt, sondern um ein süsses kleines Schiffchen für 20 Leute. Also beschlossen wir uns da anzurufen um zu fragen, ob den auf der zweiten Tour noch Platz für uns sei, et voilà; noch drei Plätze frei! So standen wir nach einer kleinen Zwischenverpflegung um 13:45 Uhr bereit und wurden von Sohn und Vater empfangen. Die Schifffahrt raus war richtig abenteuerlustig, hohe Wellen und ein Mann der weiss, wie man sie durchbricht. Dies führte allerdings auch dazu, dass Martin und ich, die an der Reling standen, am Ziel angekommen einmal bis auf die Unterhose nass waren (glücklicherweise war es in dieser Bucht gute 20 Grad warm und wir konnten unsere Jacken loswerden und zum Trocknen hinlegen, der Rest blieb leider auf Mann resp. Frau 😉). Ein kurzer aber doch steiler Aufstieg verschaffte uns dann einen Wahnsinnsblick über den ganzen Fjord und auch die gross angekündigten Vögel nahmen uns bereits von weitem mit Gekrächze in Empfang. Helgi schenkte den Durstigen unter uns, oben angekommen, erstmal einen heissen Kaffee ein und dann führte er uns einmal um die Insel und erzählte uns eine witzige Sage von Grettir dem Starken und Lustiges über unseren Altbekannten Papageientaucher. Dieser graben ihre Höhlen nämlich 2 bis 3 Meter tief in die Erden, dort machen sie zwei Kammern, eine für das Ei (sie legen pro Jahr je nur ein Ei, welches sie 42 Tage ausbrüten und dann das Junge 42 Tage füttern müssen) und eine benutzen sie als WC. Bei den Papageientauchern, und auch Isländern 😉, ist es so, dass der Mann zuerst nach Hause kommt und erstmal zu Hause sauber macht. Kommt das Männchen nicht zuerst nach Hause und macht sauber, holt sich das Weibchen einen neuen Mann ins Haus. Kommt der «alte» Mann dann aber doch noch nach Hause schickt das Weibchen den neuen weg und nimmt den «alten» wieder zurück, sie bleiben ja schliesslich ein Leben lang zusammen. 😉 Nach dem Abstieg stiegen alle wieder ins Boot und die Fahrt nach Hause konnte losgehen. Wieder zurück an Land, sind wir nochmals los um was einzukaufen und stehen nun mit unseren neuen Batik-Kleidern (Salzwasser tut’s auch anstelle von Färben) wieder in unserem Cottage und geniessen noch den Abend mit dieser schönen Aussicht. |